“unser wein spricht für sich selbst”

„Unser Wein spricht für sich selbst!“

Leider tut er das nicht immer laut genug, so dass ihn zu viele Menschen gar nicht hören und erstrecht nicht verstehen können. Geborgen in seinem dicken Flaschenglas und gut versteckt hinter einer Ausstattung die vielleicht die Eitelkeiten des Winzers bedient, aber nur selten frische Kunden lockt. Und wenn der Neukunde es dann tatsächlich, vorbei am unwilligen Kellner oder schläfrigen Händler über versteppte oder einsilbige Social-Media-Kanäle bis auf die Internetseiten des Betriebes schafft, wird er umgehend mit den immer gleichen Geschichtchen sediert vom harten Leben auf der Scholle und einer Heldenreise, in der das Tagwerk der Urgroßeltern in den Lagen in beiden Richtungen immer nur bergauf ging … als die Gummistifel noch aus Holz waren.

Als nächstes verstolpert sich der Besucher in einem komplizierten und nicht selten vernachlässigten Webshop und scheitert schließlich bei allem Wohlwollen an den Liefer- und Zahlungsmethoden. „Kein Problem, ruf doch einfach an!“ Ja klar, um von einem schwerhörigen Familienmitglied zu erfahren, dass gerade keiner da ist, aber man es ja später nochmal versuchen könne. „Rufen Sie mich doch einfach zurück, ich gebe ihnen meine Nummer“, ein letztes Aufbäumen … „ich habe gerade keinen Stift. Schicken Sie uns doch einfach ein Fax.“ Das Signal klingt irgendwo zwischen ‚ACHTUNG, Kunde droht mit Auftrag‘ und ‚wir wollen niemanden kennenlernen‘. Dann eben nicht. Und Kundenbindung? „Wir verschicken zweimal jährlich unsere Preisliste, nach dem Füllen und vor dem Weihnachtsgeschäft. So wie alle.“ Na, was für ein Glück. Am besten im DIN-lang-Format als Geschäftspost.

Am besten macht ihr die Flaschen künftig blickdicht und beklebt sie mit einem Warnhinweis: „Nicht anfassen!“, „Finger weg!“ oder „Bitte gehen Sie weiter!“. Was vermutlich sogar erfolgreich sein könnte, weil es die breit ausgetretenen Pfade verließe.

Das Durchschnittsalter der Kunden steigt beständig.

Der Durchschnittsbon sinkt kontinuierlich.

Die Lebenstrinkleistung bleibt erschöpflich.

Die Zahl der Konkurrenzprodukte wächst.

Alle bemühen sich um dieselben Zielgruppen.

Die Kommunikation ist, wenn überhaupt vorhanden, oft deckungsgleich und ziemlich langweilig.

Produktinnovation? Bitte keine Überraschungen.

„Storytelling? Unser Wein spricht für sich selbst.“

Eben nicht!

Liebe Winzer, wir müssen reden: 0671.79083010 oder info@schulzundtebbe.de

Ich freue mich auf den Dialog.

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